Archäologie im Bürgerwald am 14.09.2024

Nationaler Tag der Bürgergemeinden und Korporationen: Archäologie im Bürgerwald.

Am 14. September 2024 findet der nationale Tag der Bürgergemeinden und Korporationen statt. Erfahren Sie hier, wie sich die Bürgergemeinde Wilen an diesem Tag beteiligt: Communis, Ausgabe 6 2024 (pdf)

Eine kleine Zeitreise in der Bürgergemeinde Wilen

Die äusserst kleine Bürgergemeinde Wilen bei Wil besitzt zwar nur noch Bürgerwald, doch dieser Bürgerwald hat es in sich! Die aktuelle Bürgerpräsidentin Daniela Wiesli arbeitet nebenberuflich als freiwillige Mitarbeiterin für das Amt für Archäologie Thurgau, und da sie ebenfalls für die Betreuung des Wilener Geschichtsarchivs verantwortlich ist, kommt immer wieder Interessantes zur Geschichte des Dorfes Wilen an Tageslicht. Jedes Jahr werden den Ortsbürgerinnen und Ortsbürgern an der Bürgerversammlung somit auch die neusten archäologischen und historischen Erkenntnisse aus dem Dorf präsentiert.

In Zusammenarbeit mit weiteren Freiwilligen sucht Daniela Wiesli u.a. seit einigen Jahren im Wilener Bürgerwald nach archäologischen Funden. Sie besitzt eine Bewilligung für die Suche mit Metalldetektor, was spannende Entdeckungen möglich macht. So sind im Bürgerwald bereits auch schon römische und mittelalterliche Funde zum Vorschein gekommen. Am nationalen Tag der Bürgergemeinden und Korporationen wird Wilen ein Programm zur Archäologie im Bürgerwald im Wuereholz anbieten: Zum einen werden originale archäologische Funde präsentiert und Fragen dazu beantwortet. Plakaten können weitere Informationen zur Wilener Geschichte und zur Geschichte der Bürgergemeinde entnommen werden. Zum anderen wird Daniela Wiesli Führungen durch den Bürgerwald anbieten. Diese dauern ca. 45 Minuten und sollen auf archäologische und geologische Strukturen hinweisen. “Es ist mir wichtig, dass die Leute sehen, dass es nicht nur Bäume im Wald gibt. Wenn man den Blick auch mal auf den Boden richtet, lassen sich manchmal interessante Strukturen erkennen, wie beispielsweise Terrassierungen, alte Wege, Abbauflächen oder vielleicht sogar Grabhügel.” Bei ihren Führungen wird Daniela Wiesli auch Erkenntnisse aus geophysikalischen Prospektionen einfliessen lassen. Aktuell werden im Bürgerwald beispielsweise gerade vier muldenartige Strukturen mittels Georadar auf ihre Entstehung hin untersucht. Was bei den Untersuchungen herausgekommen ist, wird am 14. September verraten. Ein Highlight des Programms soll zudem die Präsentation von einigen römischen und keltischen Fundstücken aus der Gemeinde Wilen sein, wie sie der Öffentlichkeit in diesem Rahmen zum ersten Mal gezeigt werden können. Denn ganz in der Nähe des Bürgerwalds befindet sich eine Flur, auf der schon unzählige römische und sogar einige keltische Votivgaben zum Vorschein gekommen sind.

Da nicht eingeschätzt werden kann, wieviel Publikum zu erwarten ist, wird es Verpflegung und Getränke nur im kleinen Rahmen geben. Das Ziel wird sein, sich auf die Inhalte der Präsentationen und Führungen zu konzentrieren. Die Veranstaltung findet von 10 Uhr bis 16 Uhr statt.

Aufmerksam auf die Veranstaltung wird in erster Linie im Wiler Gemeindeblatt und in den lokalen Zeitungen gemacht. Zudem gibt es einen Instagram Account (@wilenbeiwil), auf dem Daniela Wiesli regelmässig ihre Funde und News aus Wilen bei Wil publiziert.

Wuereholz. Foto Daniel Lüscher

Aktuelles zu unseren Fundgegenständen

Seit Mai 2018 suchen wir die Geschichte von Wilen bei Wil und der näheren Umgebung mit Hilfe von Metalldetektoren, und dabei sind schon viele unglaublich spannende Objekte ans Tageslicht gekommen. Regelmässig publizieren wir ein neues Foto zu unserer Suche oder zu den gefundenen Gegenständen auf Instagram. Die Funde, die in Wilen gemacht wurden, sind entsprechend mit dem Fundort gekennzeichnet. Alle anderen Funde stammen aus umliegenden Gebieten (Thurgau und St. Gallen). Begleiten Sie uns doch auf unserer Reise in die Vergangenheit:

INSTAGRAM-FEED:

Wilen sucht – und findet

Anfang August 2018 war ein Team von 10 amtlich bewilligten Sondengängern unterwegs in Wilen. Die Suche wurde von TVO, wil24.ch und Daniel Lüscher Fotografie begleitet. Was dabei herausgekommen ist, können Sie hier nachlesen:


Herzlichen Dank an Jürg Grau, Bettina Brauchli, Jana Cucchia, Richard Clavadetscher und Marc Sieger für die Berichterstattung!

 

Videos (Jürg Grau, wil24.ch)

Ausgrabungen in einem alten Haus im Dorfzentrum von Wilen bei Wil

Ausgrabungen in einem alten Haus im Dorfzentrum von Wilen bei Wilhttp://wil24.ch/sensationelle-funde-kelten-und-roemer-in-wilen-bei-wil/Kanton Thurgau

Gepostet von wil24.ch am Samstag, 4. August 2018

Keltische Quinar-Silbermünze (100 v. Chr.) in Wilen bei Wil gefunden

Prospektoren finden keltische Münze aus der Zeit um 100 v. Chr.; Thurgauer Kantonsarchäologe Hansjörg Brem begeisterthttp://wil24.ch/sensationelle-funde-kelten-und-roemer-in-wilen-bei-wil/

Gepostet von wil24.ch am Samstag, 4. August 2018

Ein kleiner Beitrag zur neueren Dorfgeschichte

Erinnerungsbuch Wilen bei Wil

In mehrjähriger Arbeit ist ein Erinnerungsbüchlein zur neueren Wilener Dorfgeschichte entstanden. Es war eine intensive, interessante und wirklich tolle Zeit! Vielen Dank all jenen, die zum Gelingen dieses Werkes beigetragen haben. Ein besonderer Dank gilt natürlich den Personen, die mir immer und immer wieder (teilweise sogar tagelang) aus ihrem Leben erzählt und Fragen beantwortet haben, sowie dem besten aller Fotografen, Daniel Lüscher, der Grafikerin Hiroe Mori und der Lektorin Bettina Epper. 

Weitere Informationen zur Entstehung dieses Buches finden Sie im Tagblatt oder unter hallowil.ch (ein herzliches Dankeschön hierfür an Christoph Heer).

Wilenerinnen und Wilener können (solange Vorrat) bei der Politischen Gemeinde Wilen ein kostenloses Exemplar abholen.

Hier noch ein paar Eindrücke und etwas Making-of

Wilen sucht seine Geschichte

Wilen bei Wil ist ein kleines Dörfchen im Hinterthurgau. Im Osten schmiegen sich die Häuser an den Hummelberg, die südliche Grenze bilden die Egelsee-Höfe und das Ried, im Westen stösst die Gemeinde an das Wuhrenholz, den Vogelherd und Rickenbach und im Norden, da liegt das st. gallische Wil.

Über die Geschichte von Wilen wussten wir lange sehr wenig. Archivrecherchen ermöglichten zwar Einblicke in die letzten zweihundert Jahre, aber aus der Zeit davor waren nur Fragmente bekannt. Das Dorf musste arm gewesen sein, sehr arm. Wo die frühesten Häuser standen, liess sich nicht mehr sagen.

2018 entschlossen wir uns für ein anderes Vorgehen: weg aus dem Archiv, raus aufs Gelände. Das Amt für Archäologie Thurgau erteilte die Bewilligung für eine Geschichtssuche mit Metalldetektor. Zusammen mit jeweils bis zu 16 Sondengängern (allesamt ehrenamtliche Helfer von verschiedenen Kantonsarchäologien) untersuchen wir nun seit Mai 2018 die Felder, Wiesen und Wälder auf Zeugnisse der Vergangenheit. Niemals hätten wir gedacht, dass schon die Kelten und Römer hier im Dorf unterwegs gewesen sind. Und mit jedem Suchtermin kommen neue Artefakte zum Vorschein, die ein Bild des einstigen Lebens in Wilen bei Wil entstehen lassen.

Der Fotograf Daniel Lüscher begleitet die Suche. Der Künstler Martin Warth wird einige der gefundenen Metallabfälle zu neuen Leben erwecken, und Ausstellungen und eine Publikation sollen in den nächsten Jahren das gesamte Projekt abrunden.

Unsere Fundgegenstände bieten mittlerweile Einblick in folgende Themen:

  • Keltische und römische Votivgaben
  • Das Dorf und die Umgebung im Mittelalter
  • Den Zweiten Villmergerkrieg (1712)
  • Die gewerbliche Waldnebennutzung
  • Abgegangene Wege


Das Kernteam besteht 2024 aus den folgenden Personen:

  • Daniela Wiesli
  • Walter Truniger
  • Bastian Breitmayer
  • Adrian Schoch
  • Samuel Künzle
  • Markus Schultz
  • Ueli Hänsenberger
  • Christoph Zehnder
  • Marcel Zimmermann
  • Daniel Lüscher (Fotograf)

 

Zudem wurden wir von den folgenden Sondengängerinnen und Sondengängern unterstützt: Adrian Bogdan, Benjamin Di Staso, Stefan di Staso, Sabrina Boll, Monika Reisel, Lukas Graf, Thomas Kiehl, Erik Heinrichson, Wolfgang Niederberger, Massimo Beck, Sarah Chiha, Marcus Mohler, Christian Köstli, Jean-Luc Doppler, Thomas Maag, Philipp Eugster, Marion Stäheli, Sandro Lüthy, Alona Volk, Christopher Del Curto, Ruedi Guhl, Franz Joseph Nicolaus.

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Weitere Informationen zum Projekt finden Sie in den folgenden Beiträgen:

 

Hier einige Impressionen aus unserer Suche:

Videos

https://www.facebook.com/wil24.ch/videos/2150082735314811/

 

Bürgerversammlung 2018

Buergerversammlung 2018

Am Sonntag, 24. Juni 2018 fand im Wuhrenholz die Jahresversammlung der Wilener Ortsbürger statt. Nebst der traditionellen Versammlung mit anschliessendem Zmittag gab es dieses Jahr eine Schatzsuche für Kinder, eine Präsentation der Fundgegenstände, die in den vergangenen zwei Monaten von den Sondengängern Adrian Bogdan, Stefan di Staso und Benjamin di Staso im Ägelseegebiet entdeckt worden waren sowie eine Besichtigung des eindrücklichen Hohlwegsystems im Wuhrenholz.

Den ausführlichen Bericht zur Ortsbürgerversammlung 2018 finden Sie unter hallowil.ch (ein herzliches Dankeschön an Bettina Brauchli).

 

Bürgerversammlung 2018 im Wuhrenholz

Bürgerversammlung 2018 im Wuhrenholz

 

Industrie-Geschichte des Thurgaus

Wir konnten neu das Buch von

Dr. Egon Isler, Industrie-Geschichte des Thurgaus. Chronik Thurgauischer Firmen, Verlag von Franz Brun, Zürich, 1945

in unsere Bibliothek aufnehmen. Für die Wilenerinnen und Wilener von besonderem Interesse dürften darin die Beiträge zur ehemaligen Färberei, der Seilerei, der Zementwarenfabrik Scherrer und den Eberle-Mühlen sein.

 

Dorfstrasse 43 und 45

Wir haben neues Bildmaterial zu den Häusern Dorfstrasse 43 und 45 erhalten. Beim Gebäude Dorfstrasse 43 handelte es sich einst um eine Scheune, welche Anfang des 20. Jahrhunderts umgebaut und renoviert wurde. Im Kern ist diese ehemalige Scheune vermutlich von hohem Alter.

Wilener Dorffilm

Sehen Sie sich hier den Wilener-Dorffilm an. Dieser entstand 2012 aus der Zusammenarbeit zwischen dem Multimediakünstler Renato Müller und der Timeoutklasse von Franziska Stöckli.

http://www.youtube.com/watch?v=v_iH2WAgjGU&feature=share

«Stolperstein Frau»

Im neuen Roman «Stolperstein Frau» von Werner Alex Walser handelt ein Kapitel von einer Klassenzusammenkunft in Wilen bei Wil.

Fred Frick, ein musisch begabter Sekundarlehrer im Ruhestand, leitet einen Kirchenchor im schweizerischen Wil SG. Der Tod seiner über alles geliebten Ehefrau macht ihm auch nach drei Jahren noch schwer zu schaffen. Zusätzlich zur Musik und Malerei sucht er eine neue Herausforderung. In einem Schreibkurs will er das fiktionale Schreiben erlernen, um seinen Traum, Schriftsteller zu werden, zu verwirklichen. Entsprechend ernst nimmt er die vom Kursleiter zugeteilten Hausaufgaben, die unter anderem darin bestehen, in seiner Heimatstadt geeignete Romanfiguren zu suchen und zu befragen. Hierbei trifft er auf die junge Lisa Hödlmoser-Anaconda. Die äußerst attraktive Serviererin ist in seinen Augen eine geeignete Protagonistin, die ihn in der Folge aber zunehmend in ihr schwieriges Umfeld zieht und sein so beschauliches Leben völlig durcheinanderwirbelt.

Wir haben dieses Buch selbstverständlich in unsere Bibliothek aufgenommen.

Bildergalerie Wilen bei Wil und Umgebung

Wilen bei Wil (Foto Dominik Weezly) 

 

Unterwegs in den Wilener Wäldern (Fotos Dominik Weezly)

 

Fotogalerie rund um das Dorf Wilen bei Wil


Fotogalerie Wuhrenholz mit Hohlwegsystemen

 

Fotogalerie Egelsee-Höfe und Ried

 

Fotogalerie zur mittelalterlichen Ruine Kranzenberg

 

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